Natürlich ist es spannend und interessant zu sehen, was sich Menschen vergangener Epochen zum Thema Sex haben einfallen lassen. Manche heute gewagt wirkende Stellung wurde schon von den alten Indern gerne genutzt, wie man dem Kamasutra entnehmen kann. Als Liebesgeschenk ist ein Kamasutra Buch grundsätzlich eine gute Idee, aber es sind ein paar Einschränkungen mit einem solchen Geschenk verbunden. Es geht nun einmal um Intimes!

Gut geeignet ist ein solches Buch für Menschen, die einfach neugierig sind und die als Paar sich gerne auch aus Spaß mit Techniken beschäftigen. Man muss ja nicht alle Stellungen nachturnen, kann sich aber gut ein paar Anregungen holen. Für ein frisch verliebtes, entspanntes Paar ist dies also eine gute Idee. Er schenkt „ihr“ das Buch oder umgekehrt, Spaß haben beide daran. Nicht so günstig ist ein solches Geschenk jedoch, wenn es in einer Beziehung schon mau im Schlafzimmer geworden ist. Ein „dezenter“ Hinweis, den man mit einem solchen Buch meint, geben zu dürfen, könnte bei dem/der zu Beschenkenden eher zu Druck führen. Was, ich soll mit meinen Fettröllchen solche Turnübungen machen? Will er in Wirklichkeit lieber eine exotische Schönheit im Bett haben, die ihn mit aller Phantasie verwöhnt? Das könnte gründlich schief gehen!

Wenn man sich noch nicht allzu gut kennt, also in den Anfängen einer Partnerschaft steckt, kann eine solche „Vorgabe“ eventuell auch unangebracht sein. Was die alten Inder konnten, das können wir doch auch ohne Anleitung. Und tun es auch. Wie man sieht, ist es gar nicht so einfach, den richtigen Zeitpunkt für das Kamasutra-Geschenk zu erwischen. Aber wer Dinge spielerisch – oder historisch interessiert – so nimmt wie sie sind, kann einfach Freude an diesem Geschenk, an den Zeichnungen haben, an der Vorstellung, dass alles, was wir heute machen, nicht wirklich so neu ist. Das Kamasutra für den Coffee Table zum Durchblättern? Warum nicht!

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